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24h-Dienst der Jugendfeuerwehr „Team LüBo“

Küchendienst, Arbeitseinsatz und Spannung bis zur letzten Minute

 

„Wann haben wir den nächsten Einsatz?“ fragte ein aufgeregtes Kind den Betreuer der Jugendfeuerwehr LüBo . „Das kann ich dir nicht sagen, bei Feuerwehreinsätzen weiß man ja nie, wann man alarmiert wird“, war die Antwort und so blieb die Spannung weiter bestehen.

13 Jugendliche, zwei Gruppen, 24-Stunden-Dienst

 

Zum dritten Mal fand am vergangenen Pfingstsonntag der 24-Stunden-Dienst von Team LüBo statt. Dabei wurde eine 24-Stunden-Schicht der Berufsfeuerwehr imitiert. Zu Dienstbeginn am Sonntagmorgen um 10 Uhr traten 13 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehren Lüdorf/Bergisch Born, in zwei Gruppen eingeteilt, an und bekamen für die „Dienst-Schicht“ ihre Funktion zugeteilt. Wer z.B. Angriffstrupp-Führer war, blieb es  bis zum Dienstende. Wie bei der Berufsfeuerwehr auch, wurden zunächst die alltäglichen Aufgaben wie Küchendienst, Fahrzeug- und Hallenpflege verteilt.

 

Doch was ist eine echte Feuerwehrschicht ohne Einsätze?

 

Im Laufe des Tages wurden die Gruppen immer wieder alarmiert, um größere oder kleinere Schadenslagen abzuarbeiten. Es galt, eine (Stoff-) Katze aus einem Baum zu retten oder eine durch Bäume versperrte Straße wieder befahrbar zu machen. Auch das Mehrzweckboot Lüdia kam auf der Wuppertalsperre zum Einsatz. Dabei wurde nur der Posten des Maschinisten von erwachsenen Feuerwehrleuten besetzt. Bravourös und überwiegend selbständig meisterten der Gruppenführer und die Mannschaft aus Jugendlichen die gestellten Aufgaben.

 

 

Richtig spannend wurde es, als kurz nach dem Abendessen beide Gruppen zu einem Scheunenbrand in die Hofschaft Birgden gerufen wurden. Schon bei der Anfahrt war zu erkennen, dass es dort wirklich brannte, denn heißer Qualm stieg hinter einer Scheune empor. Es musste also wirklich schnell gehen. Kurze knappe Befehle wurden erteilt. Man konnte sehen, dass die Gruppen schon viel gelernt haben. Innerhalb kurzer Zeit stand die Löschwasserversorgung vom Hydranten, und die Trupps vorne am Strahlrohr konnten den Scheiterhaufen löschen. – Doch kein echter Scheunenbrand, zum Glück.

 

Nachdem alle wieder am Gerätehaus angekommen waren, wurde in der Fahrzeughalle das Nachtlager errichtet. Mit Schlafsäcken auf Feldbetten machten es sich die ersten schon gemütlich. Die anderen guckten noch einen Film bis die Nachtruhe einkehrte.

„Achtung Einsatz Gruppe 1 und Gruppe 2! Waldbrand im Eschbachtal!“

Es ist kurz nach 2 Uhr nachts, als das Funkgerät Gruppenführer und Mannschaft aus dem Schlaf reißt. „Aufstehen, Einsatz!“ rufen die ersten und das Licht in der Fahrzeughalle geht an. „Los, wir haben einen Einsatz! Steh auf!“ Gegenseitig wecken sich die Jugendlichen. Der eine steht schon fertig in der Einsatzhose und Stiefeln parat, der andere kommt noch nicht aus seinem Schlafsack raus. Schlaftrunken sucht noch jemand seinen Helm und seine Handschuhe. Dann sind alle auf den LKWs und es geht los. Auch das TLF (Tanklöschfahrzeug) ist mit dabei, denn bei einem Waldbrand ist die Wasserversorgung oft etwas schwierig.

 

 An der Einsatzstelle angekommen, steigen zunächst die Gruppenführer aus und erkunden die Lage. Einige Glutnester und Rauchentwicklung im Waldboden werden entdeckt. Dann die Lagebesprechung – wie gehen wir vor?

 

Wasserentnahme aus dem TLF: die eine Gruppe pumpt das Wasser hoch zum anderen Fahrzeug. Von dort geht es in den Wald rein bis zur Brandstelle. Fit sind alle nicht. Nach einem anstrengenden Tag und zwei bis drei Stunden Schlaf kann auch das Adrenalin im Blut nicht lange gegen die Müdigkeit ankämpfen. Da kann man als Melder auch schon mal auf einem Verteiler einschlafen. Trotzdem schaffen es die Gruppen schnell, eine Wasserversorgung aufzubauen. Die flackernde Lichterkette nebst Nebelmaschine wird so erfolgreich „gelöscht“. Erst gegen 3:00 Uhr ist das benötigte Material wieder verlastet und die Gruppe macht sich auf den Weg zurück zum Standort.

 

Der nächste Morgen verlief glücklicherweise ruhig und ohne weitere Einsätze. Das war auch gut so, denn viel Zeit blieb nicht bis zum Dienstende um 10 Uhr. Nach dem gemeinsamen Frühstück wurden die Betten abgebaut und alles wieder aufgeräumt.

 

Noch eine Besprechung und ein Gruppenfoto zum Schluss und ein erfolgreicher Dienst ging zu Ende.

Einen großen Dank an die Betreuer und an das Team LüBo!